Startseite » Wer zahlt schon gerne Steuern?!

Wer zahlt schon gerne Steuern?!

von Florian Weis
Marc Schippke ist CEO und Geschäftsführer der Schippke Wirtschaftsberatung AG.

Eine durchaus provokative Frage, der man jedoch auf den Grund gehen sollte, um zu verstehen, wie man in Zukunft besser in diesem Kontext Entscheidungen trifft.

Es ist mittlerweile bewiesen, dass Deutschlands Steuerzahler im globalen Vergleich die höchste Steuerlast aufweisen OECD: Bei Steuern und Abgaben ist Deutschland Spitzenreiter – WELT. 40% des Bruttoeinkommens müssen an den Staat abgeliefert werden im Schnitt. Das wiederum bedeutet, dass es nicht nur Menschen gibt, die weniger bezahlen, sondern es auch Menschen gibt, die wesentlich höhere Steuerabgaben dulden müssen. Im OECD-Schnitt sind es 25% an Abgaben, die Schweiz fordert, zum Vergleich, knapp 17,5% von ihren Bürgern. Wer nun glaubt, dies sei das Ende der Fahnenstange, hat wohl die Geldausgabeorgien der Regierungen verpasst.

Dies wirft natürlich, besonders bei Unternehmern die Frage auf, wie ihre Steuergelder verwendet werden und ob es Möglichkeiten der Optimierung gibt.

Sind 40% Steuerabgaben zu hoch?

Die Antwort darauf lautet “ja” und “nein”. Denn, um diese Frage adäquat beantworten zu können, muss untersucht werden, wofür das Geld ausgegeben wird, erst dann ist eine abschließende Beurteilung möglich. Das bedeutet also, dass die konkrete Verwendung der Steuermittel einen enormen Einfluss auf die Bewertung der Höhe der Abgaben haben.

Wenn nun die Steuerabgaben dazu verwendet werden, entsprechende Infrastrukturprojekte zu finanzieren oder diese in andere zukunftsträchtige Projekte, wie Bildung, etc., investiert werden, dann schmerzen die 40% schon weitaus weniger. Egal, ob es um die Finanzierung des Gesundheits- oder Universitätssystems geht, die Gelder würden dabei helfen, den Standort Deutschland maßgeblich voranzubringen, um in Zukunft noch höhere Umsätze erwirtschaften zu können.

Die Realität sieht jedoch anders aus.

Wie sieht die Ausgaben-Realität aus?

Jeder, der sich mit den Staatsausgaben beschäftigt, wird feststellen, dass diese zukunftsträchtigen Investitionen eher die Ausnahme, denn die Regel darstellen. Vor allem die vorherrschende Covid-Pandemie hat dazu geführt, dass das Geld beinahe wahllos verteilt wird. Gleichzeitig haben beinahe alle europäischen Länder die Herausforderung der Demographie zu bewältigen, was zu etlichen Subventionszahlungen in die Gesundheits- und Rententöpfe führt. Dieses Rentensystem kann sich, aufgrund der Bevölkerungsentwicklung, nicht selbst finanzieren und so werden die Zuschüsse immer größer. Am Ende des Tages wird es reformiert werden müssen und sehr viele Menschen werden schlagartig mit sehr viel weniger Geld auskommen müssen. Geld für wirklich zukunftsträchtige Investitionen bleibt nicht mehr. Die vorherrschende Krise und Jahrzehnte von staatlichem Missmanagement werden dazu führen, dass die Steuerquoten eher erhöht denn gesenkt werden.

Deshalb ist es mehr als legitim, wenn sich Menschen Gedanken darüber machen, wie sie die eigene Steuerlast legal minimieren können.

Wie geht es weiter in der Steuerpolitik?

Einen genauen Ablauf kann niemand vorhersagen, doch einige Eckpunkte der zukünftigen Steueragende scheinen klar.

Selbst in wirtschaftlich prosperierenden Zeiten war die Ausgabenpolitik defizitär. Weshalb sollte dies sich plötzlich, unter noch schwierigeren Bedingungen, ändern?

Der bürokratische Apparat wurde massiv aufgebläht und kann nur sehr langsam wieder verkleinert werden. Die Abarbeitung der Krise deutet eher darauf hin, dass mehr Bürokratie herrschen wird.

Sozial- und Gesundheitssysteme werden immer wieder an ihr Leistungslimit gebracht und deshalb werden die entsprechenden Leistungen schrittweise zurückgefahren. Im Extremfall kann es sogar zu drastischen und sofort wirksamen Einbußen kommen.

Die Corona-Pandemie und ihre Auswirkungen hat dafür gesorgt, dass Milliarden an Konzerne gezahlt werden, um möglichst wenig Arbeitsplätze zu verlieren. Auch hier ist keine zukunftsträchtige Investitionspolitik zu erkennen.

Es droht eine massive Insolvenzwelle, die weitere Arbeitsplätze vernichten wird und für eine zusätzliche Belastung des Sozialsystems sorgen wird. Dies ist bereits absehbar.

All diese Faktoren, gemischt mit einem Einbruch der Wirtschaftsleistung, sorgt dafür, dass die Rechnung, die zu begleichen ist, immer größer wird und gleichzeitig immer schwieriger aufzutreiben ist. Die Einschnitte werden massiv sein, soviel steht fest.

Diese Umstände gelten nicht nur für Deutschland, sondern für sehr viel mehr Länder innerhalb der EU, aber auch außerhalb.

Der fehlende Gestaltungsspielraum

Die Höhe der Steuerlast ist natürlich ein Problem für viele, aber das noch größere Problem ist der fehlende Gestaltungsspielraum. Besonders für Unternehmer scheint dies ein großes Problem, da sie vor allem die Werte “Freiheit” und “Selbstbestimmung” großschreiben. Auf die Verwendung der von ihnen gezahlten Steuern haben sie eben keinerlei Einfluss.

Nachdem sie nicht einmal im Ansatz ein Mitspracherecht über die Verwendung der Steuerabgaben haben, ist es naheliegend, dass viele sich über Möglichkeiten der Minimierung der Steuerlast Gedanken machen. Hinzu kommt, dass man mit verschiedenen Modellen daran arbeiten kann, das Vermögen vor staatlichen Zugriffen besser zu schützen. Hierzu gibt es eine Reihe von Möglichkeiten innerhalb des deutschen Steuerrechts. Relativ einfach umzusetzen und 100% legal.

Ausblick

Die Optimierung der eigenen Steuerabgaben hat nichts mit Steuerhinterziehung zu tun. Es geht vor allem darum, die Kontrolle über das eigene Vermögen wieder zurückzuerlangen und diejenigen Projekte zu unterstützen, die einem selbst wichtig sind. So kann es paradoxerweise geschehen, dass genau die erzielte Steuerersparnis dazu führt, dass noch mehr Geld für das Gemeinwohl zur Verfügung steht und noch mehr Gutes mit dem Geld bewirkt werden kann.

Gleichzeitig ist es mehr als legitim, sich um den Schutz des eigenen Vermögens vor dem Staat zu kümmern. Die Zeiten werden mit Sicherheit herausfordernder und eine dementsprechende Vorbereitung ist jedem ans Herz zu legen.

Autoreninfo

Marc Schippke ist CEO und Geschäftsführer der Schippke Wirtschaftsberatung AG. Zusammen mit einem ausgewiesenen Expertenpool sorgt er dafür, dass seine Mandanten ihre Steuern optimieren, sich internationalisieren und gemeinwohlorientiert wirtschaften.

Lesen Sie auch